Jozani Forest Tagestour
Kurzübersicht
D as geschütztes Gebiet beinhaltet den einzige Urwald, der auf Sansibar noch existiert; vor ein paar hundert Jahren war offenbar nahezu ganz Sansibar von einem riesigen Grundwasserwald bedeckt. Wenngleich der Wald sich heute nur noch über 10 Quadratkilometer erstreckt, so besteht er doch aus vielen unterschiedlichen Habitaten ist daher die Heimat von vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Das Naturschutzgebiet liegt circa 35 km südöstlich von Zanzibar City zwischen Chawaka Bay und Uzi Bay.
Der Jozani Wald besteht aus drei verschiedenen Habitaten, die Sie bei diesem Ausflug besuchen werden: einem Mangrovenwald, einem Mahagoni Grundwasserwald und einem Urwald, in dem die berühmten Roten Colobusaffen zu Hause sind, eine Guereza-Art, die nur auf Sansibar vorkommt. Sobald Sie das Jozani Schutzgebiet mit dem Auto erreicht haben, beginnen Sie Ihre Tour zunächst mit einem Besuch dieses Urwalds.
Jozani Forest Tagestour
Die roten Colobus Affen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Noch vor ungefähr 20 Jahren waren sie fast ausgerottet, damals hatte die Regierung nämlich Abschuss-Prämien für diese Affen ausgesetzt, da sie sich über den Mais im Feld und über Fruchtbäume hermachen. Inzwischen hat man Gott sei Dank eingesehen, dass man die Tiere schützen muss und hat ihnen durch die Gründung des Jozani-Schutzgebietes einen neuen Lebensraum und ein Rückzugsgebiet geschaffen. In letzter Sekunde haben sich daraufhin die Populationen dieser Affen wieder erholt und die Chancen stehen gut, dass sie überleben. Sie sind kein bisschen scheu und extrem verspielt. Sie nibbeln an den Fruchtbäumen um euch herum und sehen dabei richtig lustig aus, fast als wären sie zu Streichen aufgelegt. Sie haben ein rotbraunes Rückenfell und einen weißen Haarschopf, der nach allen Seiten hin absteht. Ihre Gesichter sind recht menschlich. Manchmal sind auch Baby-Äffchen dabei und spielen direkt vor euch mit ihren Geschwistern, wirklich putzig.
Nach dem Besuch des Colobus-Waldgebiet geht es dann zum Mangroven-Sumpf. Durch dieses Sumpfgebiet schlängelt sich ein Salzwasserfluss hindurch, der etwa 3 km vom Meer herkommt. Die Regierung hat einen Holzsteg bauen lassen, auf dem ihr jetzt einen Teil dieses Mangrovenwaldes erkunden könnt. Von diesem Steg aus kann man zig tausende von kleinen Winkerkrabben beobachten, die in den moorigen Boden ihre Wohnhöhlen gegraben haben, in die sie sich bei Gefahr im Schatten der Mangrovenbäume zurückziehen. Eine weitere Besonderheit sind die Schlammspringer, kleine Lungenfische, die das Brackwasser und den Mangrovenwald besiedeln. Es sind amphibisch lebende Fische, die bei Flut ganz normal über ihre Kiemen atmen, bei Ebbe jedoch an Land gehen und wie wir Luft einatmen. Die Augen dieser Fische ragen etwas aus dem Kopf heraus und sind recht beweglich. Sie heißen deshalb so, weil sie sich mit ihrem gekrümmten Schwanz schnellend vom Boden abstoßen und dadurch an Land fortbewegen können. Die Mangroven sind ganz einzigartig, wie sie mit ihren Stelzwurzeln und Luftwurzeln aus dem Sumpf herauswachsen. Hier gibt es mindestens drei verschiedene Mangroven-Arten. Sie laufen auf dem Holzsteg weiter, unter Ihnen ein Salzwasser-Schlamm, in dem kein Fortkommen möglich wäre. Am Ende des Holzstegs ist ein Holztisch aufgestellt, wo Ihnen der Führer jetzt einen kleinen Vortrag zu den Mangroven hält. Dazu klettert er vom Holzsteg hinunter, um drei verschiedene Mangroven-Samen aufzusammeln, quasi einen von jeder Mangrovenart. Diese Samen sehen aus wie lange grüne Stöcke im Gegensatz zu den kleinen Samen, die wir sonst so kennen. Dann wird er Ihnen einen der Samen in die Hand geben und euch auffordern, ihn in den Schlamm fallen zu lassen. Der Samen bohrt sich beim Fallen mit der Spitze nach unten in den Schlamm und in wenigen Monaten wird dort ein neuer Mangrovenbaum wachsen.
Danach geht es zum letzten Teil des Waldes, dem Mahagoni-Wald. Es ist ein Grundwasserwald mit roten Mahagoni-Bäumen, Teak-Bäumen, Raphia-Palmen und wilden Dattelpalmen. Das Blätterdach der Bäume ist in luftiger Höhe und lässt kaum Sonnenstrahlen durch. Der Waldboden ist immer etwas feucht und daher mit vielen verschiedenen Farnen bedeckt. Kleinere Bäume und Sträucher bilden verschiedene, niedrigere Blätterdächer unter dem einen großen Blätterdach. Dieser Mahagoni-Dschungel wirkt fast wie ein Zauberwald. Hier kommen Tiere vor wie Chamäleons, Rüsselratten und Buschbabys (Halbaffen). Rüsselratten sind im Unterholz nicht leicht auszumachen, aber falls Sie doch mal eine sehen, wird Ihnen gleich deren rüsselähnliche Schnuppernase auffallen, ähnlich wie bei einer Spitzmaus. Auch Weißkehlmeerkatzen und Grüne Meerkatzen schwingen sich von Baum zu Baum. Ein untrügliches Zeichen, dass Affen in eurer Nähe sind, sind die raschelnden Zweige und Blätter, ein weiteres Erkennungsmerkmal sind deren lange Schwänze, die von den Ästen und Zweigen herunterhängen. Wieder und wieder wird der Guide anhalten, um etwas über die ganzen Pflanzen und Bäume zu erzählen. Wie gesagt, der Waldboden ist mit Feuchtigkeit gedrängt und wenn es zwischendurch mal geregnet hat, sinkt man ein bisschen ein. Dieser wirklich sehr schöne Wald ist eine einzigartige Erfahrung und man solltete diese Gegend auf keinen Fall missen. Nach der Exkursion kehren Sie zu Ihrer Unterkunft zurück.