Udzungwa Mountains Nationalpark
Kurzübersicht
Der Udzungwa Mountains Nationalpark ist ein unberührtes Paradies für Wanderfreunde. Mit weniger als durchschnittlich 30 Besuchern pro Tag ist dieser Park ein verstecktes Kleinod mit einer unglaublichen Artenvielfalt: 400 unterschiedliche Vogelarten, davon 25 die nur hier zu finden sind. Auch endemische Affen leben in diesen Bergen, wie den erst in den 70er Jahren entdeckten Sanje Haubenmangabe.
Dieser Nationalpark bietet keine klassischen Pirschfahrten, denn es gibt keine Straßen, nur Wandern ist erlaubt. Es ist ein Reiseziel für Naturliebhaber, die sich an Wasserfällen und jungfräulichen tropischen Regenwald mit hoher Biodiversität erfreuen können. Wenn Sie genügend Zeit mitbringen, können Sie auf eine sehr zu empfehlende zweitägige Wandersafari zum höchsten Punkt des Parks auf circa 2800 Metern gehen. Der beliebteste Ausflug ist eine halbtägige Wanderung zum Sanje Wasserfall.
Zahlen und Fakten
Fläche: 1.990 km²
Anreise: 355 km aus Dar es Salaam
Gründung: 1992
Besucher: 7.750 / Jahr
Bekannt für: Vögel, Wasserfälle, Affen
Aktivitäten: Wandersafari, Wasserfallbesuch
Udzungwa Mountains Nationalpark
Der Udzungwa Nationalpark wurde mit Unterstützung des World Wildlife Fund 1992 zum Schutzgebiet erklärt, eröffnet hat ihn Prinz Bernhard von den Niederlanden, und zwar als Mitbegründer des WWF. Diese Gebirgsregion hat eine Ausdehnung von ca. 2.000 Quadratkilometern, der Bergwald breitet sich zwischen 300 und 2.800 Metern Höhe aus. Die Udzungwas sind eine wichtige Wasserscheide und das dortige Wasservorkommen bewässert das fruchtbare Kilombero Tal. Als Folge der unterschiedlichen Höhenlagen gibt es dort vier Vegetationszonen: Flachwald, submontanen Bergwald, Mittelgebirgswald und Hochgebirgswald. Die Niederschlagsmenge im Südosten der Udzungwa Berge erreicht 2.000 mm pro Jahr, die Nordwestseite liegt dagegen im Regenschatten, dort fallen daher nur etwa 600 mm Regen pro Jahr. Tagsüber kannst man in den Bergen im Schnitt mit Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad Celsius rechnen.
Die Hauptattraktion in den Udzungwa Bergen ist natürlich der biologisch sehr artenreiche und einzigartige Regenwald mit seinen endemischen Pflanzen und Tieren, eingebettet in die Bergkette der Eastern Arc Mountains (25 Mio. Jahre alt), die von der Küste Südkenias bis nach Südtansania reichen. Die höchsten Gipfel sind über 2.500 Meter hoch, ideal für Bergwanderungen. Durch die Unerreichbarkeit der Usambara Berge und die Jahrmillionen andauernde Isolation konnten sich hunderte von Busch- und Baumarten, Kletterpflanzen und Kräuter entwickeln, von denen 50 Arten sogar nirgendwo anders auf der Welt vorkommen, einzig in den Udzungwa Bergen – angefangen bei winzigen Veilchen bis hin zu 30 Meter hohen Bäumen. 200 Pflanzenarten sind hier medizinisch von großer Bedeutung und werden von den Einheimischen für Heilungsprozesse genutzt. Daher ist es die wichtigste Aufgabe des Nationalparks, den Schutz diese botanischen Schätze zu gewährleisten, die durch rücksichtslose Holzfällerei stark gefährdet sind.
Während der letzte 25 Jahre wurden in diesen Bergen auch vier neue Vogelarten – ein Webervogel, ein Cisticola (Sänger), ein Nektarvogel mit fuchsroten Flügeln (=rufous-winged Sunbird) und das Udzungwa-Steinhuhn (=Udzungwa Partridge) – entdeckt. Auch die Tierwelt kann zwei neu entdeckte Primatenarten präsentieren, die nur hier in den Udzungwa Bergen zu finden sind: der Rote Iringa Stummelaffe (= Uhehe Rotkopf Guereza) und der Sanje Crested Mangabey, auf Deutsch Sanje Haubenmangabe, ein Mohrenaffe. Erst 2005 entdeckten Forscher dann noch mal eine neue Affenart in einer entlegenen Ecke des dichten Dschungels, die Einheimischen nennen diese Affen Kipunji. Er lebt in den Bäumen, auffällig ist sein langer Backenbart und ein langes Haarbüschel auf seinem Oberkopf. Er lebt in sozialen Gruppen von 30 bis 36 Individuen. Insgesamt kommen im Udzungwa-Gebirge noch vier weitere Primatenarten vor, die aber auch in den anderen Nationalparks Tansanias zu finden sind, wie z.B. Steppenpaviane, Grüne Meerkatzen, Schwarz-weiße Colobus-Affen und Diadeem-Meerkatzen. In dieser Gebirgslandschaft, die sich hier zwischen Himmel und Erde geschoben hat, entfaltete sich also eine wirklich reiche und vollkommene Fauna und Flora; ein Platz ist schöner als der andere und an jedem werden Sie bestimmt gern verweilen wollen.