Lake Manyara Nationalpark
Kurzübersicht
Lake Manyara ist ein wirkliches Kleinod und einer der schönsten Parks in Afrika. Grandios am Fuße der Böschung des Great Rift Valley (großer afrikanischer Grabenbruch) gelegen, bietet sich der Park als Zwischenstopp auf dem Weg zur Seregenti und dem Ngorongoro Schutzgebiet an. Das Gebiet liegt eingebettet zwischen den 300 Metern hohen Rift Valley Klippen auf der einen Seite und einem pink gefärbten Natronsee mit Unmengen von schimmernden Flamingos auf der anderen Seite.
Mit nur 325 km² (von denen mehr als zwei Drittel aus dem See bestehen), ist er kein großer Park. Mit seinen fünf deutlich unterschiedlichen Vegetationsbereichen, die steinerne Wand des Rift Valley, der Jungle ähnliche Urwald, der Akazienwald, das weite Grünland sowie ein sumpfiges Marschland sorgt er trotzdem für große Abwechslung. Durch den Ol Doinyo Lengai (Berg Gottes), der fast 3000 Meter hoch, noch immer aktiv und nur 75 km entfernt ist, besteht das gesamte Gebiet aus vulkanischem Boden und ist daher sehr fruchtbar.
Zahlen und Fakten
Fläche: 325 km²
Anreise: 130 km aus Arusha
Gründung: 1960
Besucher: 178.500 / Jahr
Bekannt für: Flamingos, Elefanten, „Baum Löwen“
Aktivitäten: Pirschfahrten, Waldspaziergang, Mountainbike Tour, Manyara Treetop Walkway
Lake Manyara Nationalpark
Der Lake Manyara National Park, der nach dem saisonalen alkalischen See im Herzen benannt ist, ist das ganze Jahr über ein großartiger Ort für traditionelle Pirschfahrten. Der Manyara See wird von Ernest Hemingway als „der schönste, den ich in Afrika gesehen habe“ beschrieben und ist ein idealer Start- oder Endpunkt für den nördlichen Rundkurs (Northern Circuit). Der kleine Park liegt am Fuße des Great Rift Valley. Die Maasai gaben dem Gebiet den Namen „manyara“. So heißt in der Maasai-Sprache ein dorniger Busch, der in dieser Gegend besonders häufig vorkommt. Es handelt sich dabei um eine Euphorbienart (=Wolfsmilchgewächs), mit dem wissenschaftlichen Namen „Euphorbia tirucalli“. Dieser Busch wird von den Maasai wegen der vielen Stacheln als Hecke um ihre Krale angepflanzt, hauptsächlich um ihre Kühe vor den Wildtieren zu schützen.
Der Manyara-See ist nicht nur für seine Flamingobevölkerung bekannt, sondern auch für die baumkletternden Löwen, die ihn zu Hause nennen. Nirgendwo anders in Tansania machen diese agilen Raubtiere eine auffällige Figur, wenn sie faul in Akazienbäumen sitzen. Im Park leben auch die berühmtesten Tiere Afrikas wie Elefanten, Giraffen, Zebras, Gnus und Büffelkaps sowie das weniger bekannte, aber nicht weniger faszinierende Kirk’s Dik-Dik und Klipspringer und ist für seine unglaubliche Schönheit bekannt. Eine Vielzahl von Vogelarten können im Nationalparks-Gebiet beobachtet werden. Auch Flusspferde und eine Vielzahl kleinerer Tiere leben im Park.
Der Manyara-See ist auch für seine baumkletternden Löwen bekannt, die den größten Teil des Tages auf den Zweigen von Akazienbäumen in einer Höhe von sechs bis sieben Metern über dem Boden verbringen. Der Park enthält die meisten Dickhäuter pro km² in Tansania. Wenn die Besucher das Tor betreten, betreten sie den üppigen Wald, in dem sich Truppen von Pavianen und blauen Affen aufhalten. Büffel und Flusspferd torkeln im angrenzenden Flusspferd-Pool. Die Vegetation geht schließlich in flache Akazienwälder über, in denen in der Hitze des Tages ganze Löwenstolz auf den Ästen dieser Bäume zu sehen sind – eine Gewohnheit, die bei den Manyara-Löwen weit verbreitet ist. Neben diesen erstaunlichen baumkletternden Löwen gibt es die viele Gnus und Zebras sowie die kurios aussehenden Mungos. Zwei Drittel des Parks sind vom leicht alkalischen See geprägt, in dem eine Vielzahl von Wasservögeln leben. Mehr als 400 Vogelarten, darunter Flamingo, Pelikan, Störche, Ibis, Kormorane und ägyptische Gänse können in diesem Gebiet gesichtet werden.
Der natronhaltige Manyara See schimmert durch seine Salzablagerungen am Rand weiß in der Sonne. Saisonal ist er mit einem rosa Saum von Tausenden von Flamingos umgeben. Dann sieht das Ufer aus, als wäre es kilometerlang mit einem weiß-rosa Band gesäumt. In diesem Sodasee sind sowohl der Große Flamingo als auch der Zwergflamingo vertreten, wobei der Zwergflamingo die vorherrschende Art darstellt. Das Wasser enthält sekundäres Natriumkarbonat und bietet dadurch ideale Wachstumsbedingungen für blaugrüne Algen (=Spirulina platensis), von denen sich der Zwergflamingo ernährt. Dabei filtert er sie mit Hilfe seines Lamellen-Schnabels aus dem Wasser heraus. Die Algen enthalten Farbpigmente (z.B. Karotine), die das Gefieder des Zwergflamingos rosa färben. Im Gegensatz dazu ernähren sich die Großen Flamingos von winzigen Krebstieren, die sie mit ihrem Schnabel aus dem Schlamm des Seebodens herausfiltern. Durch diese beiden unterschiedlichen Ernährungsweisen sind die beiden Flamingo-Arten keine Nahrungskonkurrenten.
Die Grasfläche wird durch den Mto Wa Mbu-Fluss zerteilt, in dem sich viele Hippos tummeln. Sie suchen in dem flachen Wasser dieses Süßwasserflusses wieder nach Kühlung. Entsprechen wird diese Gegend im Manyara-Park auch als Hippo-Pool bezeichnet. Die Gegend um den Hippo-Pool lässt Fotografenherzen höher schlagen, denn hier gibt es neben den schnaubenden Flusspferden auch noch die tollsten Wasservögel: Kleine flauschig aussehender Zwergtaucher schwimmen neben Weißen Pelikanen und Rötelpelikanen, die in Formationen gemeinschaftlich im flachen Wasser Fische jagen. Die Pelikane treiben die Fische aufeinander zu und tauchen zur selben Zeit ihre bauchigen Schnäbel ein. In Teamarbeit sind mehr Fische zu erwischen. Der Weiße Pelikan ist größer als der Rötelpelikan. Kormorane und Schlangenhalsvögel krächzen und breiten ihre Flügel zum Trocknen aus. Die weißen Reiher sind sehr einfach zu unterscheiden: Der größte ist der Silberreiher, der Mittelreiher hat einen gelben Schnabel, der Seidenreiher gelbe Füße. Kuhreiher sind die kleinsten Reiher (nur ca. 50 cm groß!); sie sind nicht an Gewässer gebunden und sind fast immer in größeren Gruppen beieinander. Sie lassen sich mit Vorliebe auf dem Rücken von Großtieren (z.B. Büffeln) herumtragen. Sie ernähren sich von Hautparasiten der Weidetiere und von den beim Grasen aufgescheuchten Insekten. Wenn seit der letzten Regenzeit rund um den See ausreichend Wasserlöcher und Sumpfbereiche erhalten geblieben sind, könnt ihr auch den rostbraunen Goliathreiher als größten afrikanischen Reiher bewundern. Der größte Storch im gleichen Lebensraum ist der leuchtend gefärbte Sattelstorch. Sattelstörche bevorzugen ebenfalls die Nähe von Wasser, wo sie ihre Nahrung suchen. An seinen ausgerupften Brustfedern ist zu erkennen, dass sich die Vögel im Brutgeschäft ablösen. Nimmersattstörche sind am Hippo-Pool so gut wie immer zu beobachten, sie sind sogar recht häufig hier. Sie waten mit ihren langen Beinen durch das seichte Wasser und suchen nach Fischen, Fröschen und Wasserinsekten. Wegen ihres gelben Schnabels nennen sie die Engländer „Yellow Billed Stork“. An seinem riesigen Nest und natürlich besonders auch aufgrund der kennzeichnenden Hammerform seiner Kopffedern, ist der Hammerkopf-Vogel leicht zu bestimmen.